Donnerstag, 4. März 2021

Übersetzen ist wählende Kreativität.

Anspruchsvolle Arbeit für jene, die ein Wörtchen mitzureden haben.

Ein Philologe oder ein Interpret kann ganze Bände mit seinen Einfällen und Gedanken füllen. Die Übersetzerin aber muss sich bei jedem Wort für eine Lösung entscheiden, gegen ein anderes Wort. Und welches Wort sie auch immer wählt: Es ist Ihre Entscheidung und sie muss verantwortet werden. 

"Das gilt auch Werke, die durch den Abstand der Zeit sich fremd ausnehmen. Fremd, aber alles andere als frei, denn der Übersetzer kann der schwierigen Geschichte des Werkes und seiner Wirkung nicht entgehen. So kann am Ende der Arbeit ein Text stehen, der etwas ist, was das Original nicht sein kann, nämlich eine Übertragung nicht nur in eine andere Sprache, sondern auch in eine andere Zeit. "

Vielleicht für die Zukunft: der telepathische Übersetzer aus „Per Anhalter durch die Galaxis“ von Douglas Adams. 
Der telepatische Babelfisch, klein und gelb.
„Der Babelfisch ist klein, gelb,
lauchähnlich und womöglich
das seltsamste Ding im Universum.“

Übersetzungsleistung kann gar nicht genug wertgeschätzt werden. 

Gedanken aus SZ vom 18. März 2020.
Thomas Steinfeld über Luigi Reitani:
„Hölderlin. Gedanken über einen Dichter auf der Flucht.“
Folio Verlag, 108 Seiten.

Ende.