Samstag, 21. Juli 2018

Geschichtsvortrag am 7. Sept. zu "unserem" J.H. Campe


Freitag, 7. September 2017 - Geschichtsvortrag - Obacht: 18 !!! Uhr
Zum 200. Geburtstag von Joachim Heinrich Campe
 
»Ich schätze mich nach allem, was ich im Ausland gesehen und bemerkt habe, recht sehr glücklich, ein Deutscher, und zwar ein Braunschweigischer Deutscher zu sein«, »denn nur zu Braunschweig lebt man frei und glücklich«.

Aufklärer aus dem Weserbergland – Ehrenbürger der Französischen Republik

Prof. Dr. h.c. Gerd Biegel und Dr. Angela Klein
Joachim Heinrich Campe wurde am 29. Juni 1746 in Deensen im Solling (Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel) geboren und zählt zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der braunschweigischen Kulturgeschichte. Auf die Nachricht vom Sturm auf die Bastille am 14. Juli 1789 in Paris reiste Joachim Heinrich Campe (1746 - 1818) in Begleitung seines ehemaligen Schülers Wilhelm von Humboldt (1767 - 1835) nach Paris, wo er am 3. August 1789 eintraf. Campe war somit einer der ersten Deutschen, die sich aufmachten, die Ereignisse in Paris mit eigenen Augen zu sehen. »Ich hoffte, noch immer früh genug zu kommen, um dem Leichenbegängniß des französischen Despotismus beizuwohnen«, schrieb Campe an Ernst Christian Trapp (1745 - 1818).
Campe, noch ganz im Banne des Geschehens, gab eine geradezu enthusiastische Schilderung der Ereignisse in Paris, die unter dem Titel »Briefe aus Paris während der Französischen Revolution geschrieben« vom Oktober 1789 bis Februar 1790 in Fortsetzungen im Braunschweigischen Journal abgedruckt wurden. Als Buch erschienen die Briefe im Jahre 1790, denen bis 1792 vier deutsche (insgesamt 1.500 Exemplare) und zwei holländische Ausgaben folgten. Campe wollte keinen Ereignisbericht liefern, sondern seine Begeisterung für die Umwälzung zum Ausdruck bringen. Mit der Schilderung des Geschehens in Paris sollte den Despoten in Europa ein Spiegel vorgehalten werden: »Der große Spiegel hängt; sehe hinein, wer nicht Lust hat, mit Frankreichs Despoten ein gleiches Schicksal zu erfahren!«. An seinen Herzog dachte Campe mit dieser Kritik sicherlich nicht. Im Vorwort wandte er sich nämlich an Herzog Carl Wilhelm Ferdinand (1735 - 1806) und betonte: »Nur in einem Lande, wo man nichts von Despotismus weiß, ist es erlaubt, über Despotismus und Freiheit so zu schreiben, wie ich darüber geschrieben habe«.
Im Jahre 1792 wurde Joachim Heinrich Campe zum französischen Bürger ernannt. Er erhielt diese ehrenvolle Auszeichnung gemeinsam mit Männern wie George Washington (1732 - 1799), Johann Heinrich Pestalozzi (1742 - 1827) und Friedrich Schiller (1759 - 1808). Mit der Verleihung des Bürgerrechts wurde das Wirken für die Sache des Volkes gegen den Despotismus der Könige, das Bekämpfen der Vorurteile sowie das Verdienst, zum Wissen der Menschheit Entscheidendes beigetragen zu haben, geehrt. Im Jahr seines 200. Todestages wollen wir ihn in Eschershausen mit einer kleinen Festveranstaltung würdigen und erneut in Erinnerung rufen.

Freitag, 20. Juli 2018

Visionen mit Prof. Dr. Biegel - zum Vortrag vom 13. Juli

Ausriss aus dem Täglichen Anzeiger Holzminden 21. Juli 2018