Wie sehr Raabe in seiner Zeit wertgeschätzt wurde, zeigen mehrere Versuche, sein Konterfei in Stein dauerhaft in Erinnerung zu halten.
So befindet er sich als Steinbüste nicht nur in Eschershausen, Braunschweig, sondern auch in illustrer Runde in der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig.
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W. Raabe, Dt. Nationalbibo. 2019, ML. |
- Büste Wilhelm Raabe (1831 – 1910)
Stiftung von Fritz
Otto Klasing, Velhagen & Klasing, Bielefeld und Leipzig. Marmorbüste von Carl Seffner, 1916.
Als Autor erlangte
Wilhelm Raabe nach Veröffentlichung des Romans „Die Chronik der
Sperlingsgasse“ (1856 bzw. 1857) innerhalb kurzer Zeit beachtlichen
Erfolg und wurde zum Berufsschriftsteller, der ausschließlich von
seinen Veröffentlichungen lebte. Er mag der Trost vieler junger
Menschen sein, denn Wilhelm Raabe brach den Besuch des Gymnasiums in
Wolfenbüttel ab, beendete seine Buchhändlerlehre in Magdeburg
vorzeitig und war an der Berliner Universität nur Gasthörer. Dafür
verstand er viel vom Leben seiner Zeitgenossen und wurde zum
wichtigen Vertreter des poetischen Realismus, der auch für
ökologische Fragen sensibel war. „Pfisters Mühle“ 1884.
„Mit dem Hunger
nach der Unendlichkeit wird der Mensch geboren; er spürt ihn früh,
aber wenn er in die Jahre des Verstandes kommt, erstickt er ihn
meistens leicht und schnell.“
Mit ihm präsentieren sich:
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Dt. Nationalbibliothek, Halle der Geistesgrößen, 2019, ML. |
- vorne rechts: Friedrich Theodor Vischer (1807 - 1887).
Theologe, Literaturwissenschaftler, Philosoph, Schriftsteller und Politiker. Büste von Erich Enke, 1916.
"Von Tagesanbruch bis in die späte Nacht, solang irgendein Mensch um den Weg ist, denkt das Objekt auf Unarten, auf Tücke. [...] So lauert alles Objekt, Bleistift, Feder, Tintenfass, Papier, Zigarre, Glas Lampe - alles, alles auf den Augenblick, wo man nicht acht gibt." 1879.
- Eckplatz neben Raabe: Justus von Liebig (1803 - 1873).
Sohn eines Drogisten und Farbenhändlers, Professor für Chemie, Erfinder des Brühwürfels (Liebigs Fleischextrakt). Büste von Gottlieb Elster, 1916.
"Indem er [der gebildete Mensch] Besitz von den ihm angebotenen geistigen Gütern nimmt, erwächst ihm der Vortheil, sie nach seinem Willen und Vermögen zu seinem Nutzen zu verwenden, zur Vermehrung dieser Reichthümer beizutragen, ihre Segnungen zu verbreiten und fruchtbringend für Andere zu machen." 1844.
- zweiter von links: Friedrich Koenig (1774 -1833).
Buchdrucker, Erfinder der Schnellpresse, Mitbegründer von Koening & Bauer, des ältesten Druckmaschinenherstellers der Welt. Büste von Aloys Mayer, 1916.
"Das Publikum wird ohne Zweifel anerkennen, daß vielleicht noch niemals eine neue Erfindung einer so strengen Probe unterzogen wurde bei ihrer Einführung in die Öffentlichkeit, als die der Druckmaschine, die sofort zur Herstellung einer täglichen Zeitung zu dienen hatte." 1814.
Wer es wissen will, besuche bitte das Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek, 04103 Leipzig, Deutscher Platz 1. www.dnb.de
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