Lebenslauf


Ein kurzer Abriss des Lebenslaufes.


Für genauere Angaben existieren umfassende Biographien (Werner Fuld 1993*, Cecilia von Studnitz 1989, Hans Oppermann 1970, Hermann Pongs 1958, Fritz Meyen 1955, Wilhelm Fehse 1928**, Herinrich Spiero 1924***) und themabezogene Betrachtungen zum Leben und Wirken (Kurt Hoffmeister) oder die Kurzbiografie von Kretschmer.


Wilhelm Karl Raabe wurde am 8. September 1831 in Eschershausen geboren. Wie die Mehrheit der niedersächsischen Bevölkerung, gehörte Wilhelm Raabe der evangelisch-lutherischen Kirche an. Seine Taufe erhielt er am 26. September 1831 in der St.-Martin-Kirche zu Eschershausen. Wenig später nach der Geburt zog die Familie nach Holzminden um.
Sein Vater Gustav Raabe war Gerichtsaktuar (Jurist) und verstarb im Jahr 1845. Seine Mutter Auguste Johanna Friederieke Raabe, geb. Jeep, war Hausfrau. Raabe wuchs mit zwei Geschwistern auf, einem Bruder und einer Schwester.
Am 24. Juli 1862 heiratete Raabe die Berta Emilie Wilhelmine Leiste; das Ehepaar hatte vier Töchter.
Sterbedatum Wilhelm Raabe: 15.11.1910.
Wilhelm Raabe Portraitfoto.
Foto: Fritz Limmer.
Zirka 06-1910. BS Stadtmuseum.

Sein schulischer Werdegang:
1837 - 1840 Bürgerschule Holzminden
1840 - 1842 Gymnasium Holzminden
1842 - 1845 Stadtschule Stadtoldendorf
1845 - 1849 Gymnasium Wolfenbüttel (ohne Abschluss)
1849 - 1853 Buchhandlungslehre (ohne Abschluss)
1854 - 1856 Gasthörer an der Universität Berlin (Philosophie, Literatur, Geschichte).

Seit dem 15. November 1854 (dem so stilisierten Federansetzungstag) betätigte sich Wilhelm Raabe als Schriftsteller.

Wohnorte:
1831 Geburt in Eschershausen
1831 - 1842 Holzminden
1842 - 1845 Stadtoldendorf
1845 - 1849 Wolfenbüttel
1849 - 1853 Magdeburg
1854 - 1856 Berlin
1856 - 1862 Wolfenbüttel
1862 - 1870 Stuttgart
1870 - 1910 Braunschweig

Raabe wurde in seinen späteren Jahren vielfach ausgezeichnet und geehrt. Er erhielt die Ehrengabe und später einen lebenslangen Ehrensold der Schillerstiftung (1886), den Verdienstorden der Fürstenhäuser von Bayern (Maximiliansorden, 1899), Baden, Württemberg, Braunschweig, Sachsen-Weimar, Preußen (alle 1901).

Ehrendoktor der Universitäten Tübingen (1901), Göttingen (1901), Berlin (1910).
Ehrenbürger der Städte Braunschweig, Eschershausen (1901).
Ehrengrab auf dem Zentralfriedhof in Braunschweig.


* WR Eine Biographie, 1993 Carl Hanser Verlag 3-446-17313-7.
Geschrieben mit geradezu staatsanwaltschaftlicher Schärfe und
praktischer Menschenkenntnis, ist dies die wohl beste Analyse.
** WRs Leben, Verlagsanstalt Hermann Klemm, 1928.
Sprachgewaltig, wenig greifbares durch sowohl-als-auch Rede 
und persönliche Überzeugungen ohne Begründungen.
Überhöhend, glühend-weihevoll, stramm nationalistisch - nicht zu empfehlen.
*** R. Leben, Werk, Wirkung. Ernst Hofmann & Sohn, Darmstadt.
Eine hilfreiche Zusammenstellung seiner Lebensdaten und Umstände 
sowie eine gelungene 360° Einordnung in das literarische, politische 
Leben seiner Zeit. Ein echter Bildungsgewinn.

Ende.