Montag, 30. Dezember 2019

Der große Sohl - Faszination durch Originalität

Nicht jedem ist bewusst, dass die höchste Stelle des Hilsgebirges "Bloße Zelle" genannt wird.

Sie ist durch einen Messpunkt und Hinweisstein erkennbar. 
Messpunkt und Hinweisstein auf die Bloße Zelle im Hils.
Wilhelm Schütte steht auf dem
offiziellen Messpunkt.
Vorne der Hinweisstein. ML 2018



Der Raabeturm. ML 2018






















Rund 100 Meter entfernt gibt es die Möglichkeit über die maximale Steinhöhe hinauszuklettern: der "Große Sohl" mit altehrwürdigem eisernen Aussichtsturm.


Ausblick auf die Ithwiesen mit Flugplatz.
Der Ausblick entschädigt
die furchtlosen Kletterer. ML
Zum Anlass der hundertsten Sohlfahrt wurde der bekannte Turm als Signet für zwei Gedenkstücke verwendet: als Gedenkmünze und als Trinkglas. Beides steuerte die Glashütte Grünenplan (Firma Barberini) bei.

Gedenkmünze. Handwerklich
veredelt von Wilhelm Schütte. ML
Ein hübsches Angedenken an den Hils.
Glühweinbecher als Andenken. ML

Falls Sie den großen Sohl noch nicht kennen, hier eine Einstimmung mit fliegender Kamera.

Ende.

Donnerstag, 26. Dezember 2019

Sohlfahrt die Hundertste


Die nunmehr 100-jährige Tradition der Hannoverschen „Sohlbrüder“


fand mit einer Rekordbeteiligung der Bevölkerung eine wahrhaft würdige Resonanz.

Um 11 Uhr fanden sich die ersten Besucher ein. Wärmefeuer.
Traditionsfeuer um 11 Uhr.


Ehemaliger KWG Schüler und heutiger Ministerpräsident.
Prominenter Turmredner: Stephan Weil.














Die intensiven Vorbereitungen (Herrichten und Renovieren der Außenanlagen, Einladung mit farbiger Designbroschüre, Musikzug Grünenplan, Rockband Einbeck, Holzbeschau und geselliges Beisammensein (Raabefeier) im Eschershäuser MGH, Raabemuseum, Fahrservice, Glas-Gedenkbecher und -münzen) und der „Stargast“ Ministerpräsident Stephan Weil brachten den erhofften Erfolg.
Gruppenbild an historischer Stätte am Großen Sohl.
Funktionsträger u.a. Bode, Weil,
Senftleben, Willuda.

Weil konnte als Turmredner gewonnen werden, da er bereits vor 43 Jahren als Schüler des KWG (ehemaliges Kaiser-Wilhelm-Gymnasium) an einer Sohlfahrt teilnahm. In seiner mit Raabezitaten klug durchsetzten Rede, forderte Weil unter anderem eine Wiederaufnahme der Sohlfahrten durch das KWG. Derzeit beteiligt sich nur die Ehemaligen-Vereinigung.
Rechts im Bild die Heavy Metal Band "Green Machine".
Volksfestgröße.



Ausblick aus 400 Meter Höhe.
+8°C, wenig Wind, neblig-feucht.
Soviel Publikum war noch nie in 100 Jahren.
Gruppengespräche und zum 100x Netze weben ...
Die Organisation wurde vor Ort vom HVV (Vorsitzender Hans-Joachim Bode) gestaltet. Musik gab es von der Feuerwehr Grünenplan (unter anderem „Hoch im Hils“ und „Weserbogenlied“). Nach Abschluss der Reden wurde – ungewohnt – lauter Heavy Metal von der Rockband „Green Machine“ dargeboten (unter anderem auch wieder mit „Hoch im Hils“).







Neben anderen bekannten Teilnehmer waren auch drei Landtagsabgeordnete Sabine Tippelt, Volker Senftleben, Hermann Grupe (zugleich auch Eschershäuser Bürgermeister), dazu der Delligser Bürgermeister Stephan Willudda und der Grünenplaner Bürgermeister Markus Oppermann vor Ort.

Erfreut über eine gelungene Feier geht es nach Hause.
Abstieg zum Roten Fuchs.
Der Dolomitstein mit Relief wird immer als Gedenkstelle benutzt. Kranzniederlegung.
Bekränzter Gedenkstein.

Der Tägliche Anzeiger Holzminden vom 23.12.2019 machte die Titelseite mit Foto auf und brachte dann noch einen ganzseitigen Artikel im Lokalteil – mehr Aufmerksamkeit für eine totgesagte Veranstaltung geht nicht.

Ende.

Fotos: Christian Kaese.

Donnerstag, 19. Dezember 2019

WER sind die Niedersachsen?


Saxones


"Wir sind die Niedersachsen, Sturmfest und erdverwachsen, Heil Herzog Widukinds Stamm!"
Schöner Titel der Landesaustellung: SAXONES.
So schallt der Refrain der inoffiziellen Hymne, des Niedersachsenliedes, seit der Gründung des Bundeslandes Niedersachsen im November 1946 durch das Land. Mit Herzog Widukinds Stamm gemeint sind die damaligen Bewohner unseres Landes, die Karl der Große im 8. Jahrhundert Saxones, also Sachsen, nannte und seiner Herrschaft unterwarf.
Die heutigen Niedersachsen sind demnach die Nachfahren ebendieser Sachsen, die laut Niedersachsenlied als Volksgruppe oder Stamm schon in der berühmten Varusschlacht im Jahr 9 n. Chr. gegen die Römer ins Feld zogen. Und heroisch den römischen Adler nieder in den Sand warfen. Eine schöne Geschichte — aber auch nicht mehr.

Die historische Realität sah anders aus, wie die Niedersächsische Landesausstellung 2019 SAXONES. Das erste Jahrtausend in Niedersachsen unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Stephan Weil einer breiten Öffentlichkeit erklärt.
Landesmuseum Hannover 5.4. bis 18.8.2019
Braunschweigisches Landesmuseum: 22.9.2019 bis 2.2.2020.
Beide Landesmuseen arbeiten zusammen. 2019, 2020.
Zwei Landesmuseen Hand in Hand.
Am Beispiel der Sachsen zeigt sich, dass Völker äußerst komplexe und instabile Gebilde sind. Identität entstand – wie so oft – in der Abgrenzung nach außen.

Desirée Hennecke.
Textausriss: Vier Viertel Kult, Herbst 2019

Ende.

Mittwoch, 11. Dezember 2019

Warnung vor dem Weihnachtsgrün


Wir schreiben das Jahr 1815 und in damaligen braunschweigischen Landen waren die Forstleute recht sensibel, was ihre Liegenschaften betraf – hier die ganze Geschichte:


Verordnungs-Sammlung.
Nro. 19.
Braunschweig, den 21. December 1815.

(21.) Fürstl. Geheimraths-Collegii Bekanntmachung vom 21ten December 1815, das Verbot des Verkaufs der Spitzen und Kronen von den Nadelholz-Bäumen betreffend.

Wenn gleich der Verkauf der gewöhnlichen Nebenzweige von Tannen- und andern Nadelholz-Bäumen, Behuf der Weihnachtsgeschenke für Kinder, insofern die Verkäufer auf eine rechtmäßige Art zu deren Besitze gelangt sind, fernerweit gestattet bleiben mag, so kann jedoch in Betracht des dadurch den Forsten entstehenden unwiederbringlichen Nachtheils das Einbringen, Ausstellen und Umhertragen zum Verkauf der Hauptmitteltriebe oder der sogenannten Spitzen und Kronen auf keine Weise geduldet werden. Sämmtliche Obrigkeiten haben daher hierauf mit aller Aufmerksamkeit zu halten, und demjenigen, welche dergleichen Kronen umherzutragen, auszustellen oder sonst in Verkehr zu bringen sich unterfangen würden, selbige sofort abnehmen zu lassen und die Person selbst, dem Befinden nach, den Gerichten zur Untersuchung und Bestrafung zur Anzeige zu bringen.

Braunschweig, den 11ten. December 1815.

Fürstlich Braunschweig-Lüneburgisches
Geheimraths-Collegium.
Graf v. d. Schulenburg.
v. Schmidt-Phiseldeck.
v. Schleinitz.

Brauchtum = Arbeit = Freude an der Heimat.
2017 mit obrigkeitlicher Genehmigung :)
Ende.

Donnerstag, 5. Dezember 2019

Wilhelm Raabe Turm im Harz


Wilhelm Raabe hat – zumindest für den heutigen Automobil verwöhnten Menschen – sehr ordentliche Wegstrecken zu Fuß zurückgelegt. Nicht nur die häufigen Wege von Wolfenbüttel zum Theater in Braunschweig, sondern auch die ausgiebigen Wanderungen im Harz sind starke Leistungen. Dass er die dort gemachten Beobachtungen und Erfahrungen auch in seinen Romanen hinterließ, machte ihn zu einem frühen Beförderer der Wanderlust im Harz.

Am 8. August 1886 gründete sich der Harzklub in Seesen zur Pflege des Harzer Brauchtums und der Wanderwege. Bereits vom 22. März bis 2. September des Jahres wurde in Blankenburg die „Kaiserwarte“ errichtet: ein gut 20 Meter hoher Turm mit bestem Ausblick von gut 400 Meter Höhe über Blankenburg.
Raabe Warte in 400 Metern Höhe über Blankenburg.
Wilhelm-Raabe-Warte in 400 m Höhe. ML 2019.
Aussicht ins Harzvorland. ML 2019.
Windmüller haben sich im Harzvorland niedergelassen.
Gerade so erkennbar die Windmühlen. ML 2019

Wegweiser noch mit Hand geschrieben.
Schild aus früherer Zeit. ML 2019.
Rote Ränder = Wegweiser des Harzklubs.
Modern gestalteter Wegweiser. ML 2019.

Lange nachdem der Kaiser bereits Geschichte war, im Jahre 1950, gedachte man Wilhelm Raabes bekannten Schriften und widmete ihm den Turm. Seither trägt er den Namen Wilhelm-Raabe-Warte.

Leider ist er nur an einem Tag im Jahr zugänglich, auch bröckelt bereits wieder die Substanz, obwohl er von 1989 bis 1996 restauriert und zum Gedenken an Raabe als "Harz-Dichter" wieder eröffnet wurde. Zum Glück befinden sich Funksendeanlagen in ihm, sodass er wohl auch in Zukunft erhalten wird. Die äußeren Stützmauern sind zumindest in einem leidlichen Zustand. 
Ein sehenswertes Graffiti am ehemaligen Betriebsferienheim.
Betriebsferienheim Wilhelm Raabe Warte. ML 2019.
Das dort oben zu DDR Zeiten eingerichtete Betriebsferienheim dämmert jedenfalls einer ungewissen Zukunft entgegen.

Ende.

Sonntag, 1. Dezember 2019

Wer hat das schon? 100 Jahre Jubiläum!


Einhundertste Sohlfahrt am 22. Dezember 2019


Diese Wanderung zum Großen Sohl ist 1904 auf Initiative des Lehrers Dr. Hans Freytag entstanden und konnte im Lauf der Zeit 99 Mal am Sonntag vor Heiligabend durchgeführt werden.

Für viele ist sie eine Gelegenheit, sich mit Ehemaligen oder Freunden wiederzutreffen, eine kleine Wanderung über den Kammweg am Ith zu machen oder sich in gemütlicher Runde auszutauschen. Der Dialog zwischen Ehemaligen verschiedenster Generationen bis hin zu den aktiven Schülern ist im Verlauf der vergangenen Jahre im Rahmen dieser Veranstaltung zu einem wichtigen Bestandteil geworden.


Informationsbroschüre zur 100. Sohlfahrt im Hils.
Informationsbroschüre. B., L. Hilmer.
Organisation
Barbara Hilmer, Prof. Dr. Joachim Erdmann, Luisa Hilmer, Dr. Eckhard Nöldeke, Prof. Dr. Wolfgang Burchert, Dr. Uwe Rademacher, Stephan Eberhardt, KarI-Heinrich Waack.
Anmeldungen werden bis zum 07.12.2019 erbeten unter sohlfahrt@gmx.de oder per Post an Barbara Hilmer, Großer Hillen 36, 30559 Hannover.

Spenden

für die Organisation der Veranstaltung an: Stephan Eberhardt, IBAN: DE90 2507 0024 0551 0797 03. Mögliche Übererlöse kommen dem Verband der Ehemaligen zugute.


Programm

08:00 Uhr Treffpunkt Gartenkirche
08:15 Uhr Abfahrt
09:15 Uhr Ankunft Lippoldshöhle mit kurzer Besichtigung und Erläuterung
09:45 Uhr Abfahrt Lippoldshöhle

10:00 Uhr Ankunft Parkplatz Kammweg, Beginn Wanderung Kammweg, alternativ Fahrt zum Roten Fuchs und Aufstieg zum WilheIm-Raabe-Turm, bei Bedarf kann hier ein Shuttleservice zwischen Rotem Fuchs und Raabeturm in Anspruch genommen werden – dies bitte gesondert in der Anmeldung angeben.

12:00 Uhr Feierstunde am WilheIm-Raabe-Turm
Begrüßung: Hans-Joachim Bode, Hils- und Verkehrsverein Grünenplan
Turmrede: Ministerpräsident Stephan Weil (Abitur KWG 1977)

13:45 Uhr Abfahrt vom Roten Fuchs nach Eschershausen
14:15 Uhr Ankunft in Eschershausen im Mehrgenerationenhaus, hier ist für Ihr leibliches Wohl gesorgt.

14:30 Uhr Begrüßung und Holzbeschau: Dr. Eckhard Nöldeke
15:45 Uhr
Grußworte: Bürgermeister der Stadt Eschershausen/MdL Hermann Grupe
Festrede: Dr. Uwe Rademacher

16:30 Uhr Capella Wilhelmine 2019

18:00 Uhr Abfahrt Bus Eschershausen
19:15 Uhr Ankunft Gartenkirche

Treffpunkte

Lippoldshöhle, Glenetalstraße in Brunkensen, Abzweig von der B 3 Richtung Alfeld in Godenau.
Parkplatz Kammweg, zwischen Hohenbüchen und Grünenplan an der L 484 gelegen.
Roter Fuchs, ebenfalls an der L 484 zwischen Grünenplan und Heizen gelegen.
Mehrgenerationenhaus Eschershausen, Steinweg 20, 37632 Eschershausen.


Am großen Sohl. Renovierung des Umfeldes vom Raabeturm.
Am Raabeturm ist alles für das Jubiläum hergerichtet. TAH Ausriss 5.DEZ.2019

Ende.