Donnerstag, 19. November 2020

Raabes Frauenbild

Die Weiblichkeit 

kommt in allen Raabeschen Werken in allen Schattierungen vor, die Raabe in seinem Leben kennengelernt hat oder die ihm notfalls wohl beschrieben wurden: 

vom ätherischen Pflänzchen über die „Ich kenne sie alle“ Patronin oder wie die „Fingerhut-Dame“ (zweite Schreibfeder) in Drei Federn, die wirklich auch auf der Höhe unserer Zeit ist:

"Es hat schon manchem Mann seine Frau das gesagt, was er von zwanzig Universitäten und Fakultäten nicht erfahren hätte; und eine richtige Frau weiß sich zu taxieren, und wenn sie‘s sich ihrem Herr und Gebieter nicht anmerken läßt, so sollte er dankbar darüber sein und sich nicht überheben. Sie überheben sich aber alle, und eine arme Frau hat genug zu tun, bis sie wieder eine Form in die Sache bringt."
Fingerhut mit Inhalt.
Was alles in einem Fingerhut steckt...

"... eine Schwester zu verheiraten ist eine merkwürdig feierliche, zitterige, tränenhafte, geheimnisvolle, närrische Sache, und wer es nicht selbst durchgemacht hat, der glaubt es nicht, und was die Männer anbetrifft, so sollten sie sich schämen, zu lachen und die Achseln zu zucken über Dinge, die sie nicht im mindesten verstehen und über welche sie sich ein Urteil anmaßen wie über alles sonstige, was zwischen Himmel und Erde zu finden ist oder passieren kann."

Die Drei Federn sind eine echte Lesefreude….

Es gibt das Buch auch hier: www.worttransport.de.

Nur zu!

Ende.