Freitag,
13. Juli 2018, 19.00 Uhr Vortrag
»Entdeckung
des Weltraums«
Jules
Vernes literarische Luft- und Raumfahrtvisionen
Prof.
Dr. h.c. Gerd Biegel
Jules
Verne (1828-1905) wird als »Vater der Science – Fiction -
Literatur« bezeichnet und hatte sich doch selbst nie als solchen
verstanden: »Ich habe lediglich eine Fiction aus dem entwickelt, was
in der Folge zur Tatsache werden musste« meinte er 1902 in einem
Interview. Ins Innere der Erde einerseits, bis zum Mond andererseits
aber entführte er seine Leserschaft mit seinen phantastischen
Reisen, die noch heute erfolgreich sind.
Jules
Verne beschrieb die bemannte Raumfahrt, tauchte 20 000 Meilen durch
die endlosen Tiefen der Meere mit einem U-Boot, kannte eine
vollautomatisierte Stadtbahn, gasbetriebene Personenkraftwagen oder
rollende Bürgersteige, nur bei der Einschätzung der
Wirkungsmächtigkeit seiner eigenen Romane irrte der Visionär sich
gewaltig. Er war aber kein träumender Visionär oder gar
versponnener Erfinder. Er hat auch nicht, wie immer wieder
geschrieben wird, Ballon, Luftfähren, Raketen oder Unterseeboote
erfunden, aber er hat mit großer Sorgfalt und Sensibilität den sich
abzeichnenden Triumphzug von Technologie und Wissenschaft im 19.
Jahrhundert effektvoll mit Leben versehen und mit einer emotionalen
Aura umgeben. Er hatte als erster die Idee, in die Gattung des
Abenteuer- und Reiseromans wissenschaftliche Fakten systematisch
einzuführen.
-.-